Herz & Mitte

Mit dem Umbau der alten Scheuer ent­steht der neue Treff­punkt in der Dorf­mitte: drinnen als Raum für Kultur und Ver­an­stal­tungen, und draußen als Begeg­nungsort für Jung und Alt.

Die Scheuer – Unterjesingens neues „Wohnzimmer“

Zum Ensemble gehört die denkmal­ge­schützte Scheuer aus dem Jahr 1679. Für Laien so über­haupt nicht erkenn­bar, ist es ein bauhisto­risches Kleinod.

Alte Scheuer
Die alte Scheuer, Foto: Tilman Marstaller

Raumnutzung

In der Scheuer soll der neue Bürger­treff ent­stehen: als „Wohn­zimmer“ Unter­je­singens, wo wir z. B. Kaffee oder Wein trinken können, als Ver­anstal­tungs­ort für Vor­träge, Kon­zerte, Podiums­dis­kus­sionen, Le­sungen, Kaba­rett und und und sowie zur Ver­mie­tung für pri­vate Feiern. Toll wäre der ange­dachte re­gel­mäßige Mittags­tisch. Auch für die Bewoh­nenden - auch die der Pflege-WG - bietet die Scheuer will­kom­mene Begeg­nungs- und Außen­räume. Die Werk­pla­nung ist der­zeit (Mitte 2025) in vollem Gange.

Grund­riss Denk­mal +  geplan­ter Anbau
Grund­riss Denk­mal + geplan­ter Anbau; Skizze: Haefele Architekten
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So könnte die Südfassade aussehen; Skizze: Haefele Architekten

Dorfmittelpunkt

Im Innenhof vor der Scheuer wird ein Treff­punkt in der Orts­mitte im Freien ent­stehen, direkt an dem öffent­lichen Weg, der von der Haupt­straße zum Ein­gang der Mehr­zweck­halle führt. Bei mehreren Events haben wir uns schon mal mit dem Ort als Begegungsort angewärmt, z.B. beim "Vorglühen an der Scheuer"...

Denkmal in Not

So wert­voll die Scheuer aus denk­mal­schüt­zerischer Sicht ist, so sehr gilt sie auch als ge­fähr­det. Denn sie war lange Jahre dem Ver­fall preis­ge­geben und weist eine ganze Reihe auch gravie­render Schäden auf. Aber eben anderer­seits noch sehr viel ursprüng­liche Bau­substanz und eine Reihe von Eigen­heiten, die sie so außer­ge­wöhn­lich machen.

Seit vielen Jahren gibt es Ver­suche, sie in ihrer Sub­stanz sorg­fältig zu schüt­zen und zu­gleich mög­lichst einer ange­mes­senen Nut­zung zu­zu­führen. Einer Nut­zung, die mit dem lang­fristigen Erhalt der Scheuer und ihrem Denk­mal­wert kompa­tibel ist, zu­gleich aber mög­lichst auch das Bau­werk sinn­lich erfahr­bar wer­den lässt - für mög­lichst viele Men­schen. Das von der Genos­sen­schaft ent­wickelte Kon­zept berück­sichtigt all dies in faszi­nie­render Weise - und nun geht es tatsäch­lich an die Um­set­zung.

Skizze Ansicht West Skizze Querschnitt

Die Finanzierung der Scheuer…

..… wird natür­lich eine beson­dere Heraus­for­de­rung. Denn hier gibt es keine Pflicht­anteile und regel­mäßigen Mieten. Sie soll ja niedrig­schwel­lig mög­lichst viele An­lässe behei­maten, die das Dorf­leben berei­chern. Wir hoffen, dass wir den Umbau ohne Fremd­kapital voll­ständig aus Genos­sen­schafts­anteilen und För­der­mit­teln finan­zieren und durch Eigen­lei­stungen stem­men kön­nen, damit wir den Raum günstig ver­mie­ten oder an gemein­nützige Ver­eine und bürger­schaft­lich enga­gierte Grup­pen aus Unter­je­singen auch kosten­los ver­geben können.

Deshalb ver­su­chen wir derzeit - tat­kräftig durch die nest­bau AG unter­stützt - weitere öffent­liche Förder­mittel spe­ziell für die Sa­nie­rung und Um­nut­zung der Scheuer zu be­an­tra­gen. Nach ei­nem ersten Antrags­erfolg über 280.000 Euro beim Bundes­familien­ministe­rium hat nestbau-AG-Vorstand Ulrich Otto bei der Deut­schen Stif­tung Denk­mal­schutz bereits wei­tere Förder­mittel akqui­riert. Und einen wei­teren an das baden-würt­tem­ber­gi­sche Landes­denk­malamt hat er schon abge­schickt. Außer­dem versu­chen wir - wie schon beim Abbruch der Bestands­häuser - mit viel bürger­schaft­lichem Anpacken die Kosten zu drücken.

Lageplan Innen­hof mit öffent­lichen Wegen
Lageplan Innen­hof mit öffent­lichen Wegen, Entwurf: Haefele Architekten